Vereinslied

Ich schieß‘ den Hirsch im wilden Forst,
Im tiefen Wald das Reh,
Den Adler auf der Klippe Horst,
Die Ente auf dem See;
Kein Ort, der Schutz gewähren kann,
Wo meine Büchse zielt!
*Und dennoch hab‘ ich harter Mann
Die Liebe auch gefühlt.

*Und dennoch hab‘ ich…………………

Kampiere oft zur Winterszeit
In Sturm und Wetternacht,
Hab‘ überreist und überschneit
Den Stein zum Bett gemacht;
Auf Dornen schlief ich wie auf Flaum,
Vom Nordwind unberührt
*Und dennoch hat die harte Brust
Die Liebe auch gespührt.

*Und dennoch…………………………….

Der wilde Falk ist mein Gesell,
Der Wolf mein Kampfgespan;
Der Tag geht mir mit Hundsgebell,
Die Nacht mit Hussa an;
Ein Tannreis schmückt statt Blumenzier
Den schweißbefleckten Hut
*Und dennoch schlug die Liebe mir
Ins wilde Jägerblut.

*Und dennoch schlug………………….

Und wenn Hubertus einstens dann
Das letzt ´ Hallali bläßt,
Begrabt mich unter Ficht’t und Tann‘
Wo Hirsch und Rehbock äst.
Wo meine Büchse traf ,
Da schläft ein braves Jägerherz,
Den letzten Weidmannsschlaf.

(Franz von Schober – 1826 )